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12. Februar 2010
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Abstimmungs- und Wahlempfehlung,
Sicherheit
Von Evi Allemann, Nationalrätin SP
Benjamin Franklin sagte einmal prägnant: „Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.“ Freiheit und Sicherheit dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden – vielmehr müssen wir immer darauf achten, dass sich beide die Waage halten. Das ist in Zeiten von grossem öffentlichen Alarmismus manchmal schwierig, weil gerade nach krassen Ausschreitungen oder Extremereignissen rasch einfache Lösungen gefordert werden – nicht selten solche, die wenig oder nichts bringen, ausser, dass sie die Freiheit unnötig einschränken und viel Geld kosten. Und doch dürfen wir das Thema Sicherheit nicht mit saloppen Verweisen auf relativ stabile Kriminalitätsstatistiken abtun. Auch das wäre zu billig und zu einfach. Denn gewisse Entwicklungen der letzten Jahre lassen aufhorchen:
- Eine Langzeitstudie im Notfallzentrum des Inselspitals zeigt, dass insbesondere die Anzahl der Wochenend-Einlieferungen sehr stark zugenommen hat. Dies weist darauf hin, dass in gewissen Kreisen ein neues Freizeitverhalten mit Gewalt und Kriminalität einhergeht und sich wechselseitig verstärkt.
- Der Aufwand für Sicherheit und Sauberkeit bei der Durchführung von Sportveranstaltungen hat sich in den letzten Jahren vervielfacht, auch in Bern.
- Es finden immer mehr und immer grössere Veranstaltungen auf öffentlichem Grund statt.
- Der Überzeit-Berg der Polizistinnen und Polizisten steigt unaufhaltsam an und hat seit langem schweizweit eine Million Stunden überschritten. Und das mit gravierenden Konsequenzen: Die Überstunden wirken sich nicht nur verheerend auf das Arbeitsklima und die Arbeitsbedingungen aus, sondern auch auf die Sicherheit.
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